KI in der Energiewirtschaft
Forschungsprojekt "Tilia - Smart Energy Consumption"
Mit dem Konzept, wie Wärmekunden in die Optimierung von Wärmenetzen
eingebunden werden können, haben wir 2021 in Lissabon den Siemens
Smart City Hackathon der MindSphere Future World Series für uns
entscheiden können.

Marc Hager, Rupert Wieser, Agnes Wieser: Naotilus GmbH, Hanna Hennig
CIO Siemens AG

Mit künstlicher Intelligenz zu mehr Energieeffizienz
Das Land Schleswig-Holstein unterstützt das Vorhaben im Rahmen
seiner der KI-Strategie mit einer Förderung zum Einsatz von
künstlicher Intelligenz. Projektlaufzeit: 01.03.2023
- 31.03.2024
Kundenzentriert
Energiesparen einfach einfach machen.
Zukunftsweisend
Digitalisierungspotenziale ausschöpfen.
Nutzerfreundlich
Für jeden Anwender verständlich.
Vertrauensvoll
Daten werden DSVGO konform gespeichert.

In Lübeck informierte sich Digitalisierungsminister Dirk Schrödter
über die Fortschritte beim KI-Projekt TILIA.
Förderbescheidübergabe mit Digitalisierungsminister
Dirk Schrödter
Seit dem Jahr 2023 entwickeln wir unter dem Projektnamen „Tilia“ den
Einsatz von KI zur Reduzierung des Endenergieverbrauchs im
Gebäudesektor weiter. Ziel ist die Entwicklung einer
Endkundenanwendung, welche Wärmekunden mit KI-basierten Hinweisen
dabei helfen soll, den eigenen Energieverbrauch besser zu
verstehen und somit Energie zu sparen. Das
Land Schleswig-Holstein
unterstützt das Vorhaben im Rahmen seiner KI-Strategie mit einer Förderung zum Einsatz von
Künstlicher Intelligenz.
Über das Projekt
„Tilia – Smart Energy Consumption“ bietet Versorgern eine neuartige
Möglichkeit mit ihren Wärmekunden in Kontakt zu treten und die
Kundenbeziehung nachhaltig zu stärken. Mit Tilia helfen Versorger
ihren Wärmekunden beim Energiesparen. Tilia schlägt auf den Haushalt
zugeschnittene Energiespartipps vor und ermittelt das individuelle
Potenzial hinsichtlich Einsparung, Machbarkeit und Kosten.
Wärmekunden wissen, welche Maßnahme den größten Werthebel haben und
können den Erfolg live nachvollziehen. Dafür prognostiziert Tilia
den Verbrauch und gleicht ihn kontinuierlich mit den Zählerdaten ab.
Durch die positive Feedbackschleife, die sich durch das sofortige
Erfolgserlebnis ergibt, bleiben Wärmekunden dauerhaft incentiviert
und motiviert.
Vorteile für Wärmenetzbetreiber
- Stärkung der Kundenkommunikation und -beziehung
- Optimierung der Rücklauftemperaturen und Lastprofile
- Erfüllung der FFVAV bzw. HeizkostV
- Ermittlung der Performance und des Zustands der Hausstationen
- Erweiterbarkeit und Versorgungssicherheit des Wärmenetzes
Vorteile für Wohnungsunternehmen
- Lernen Mieter kennen
- Erproben Steuerungsmöglichkeiten
- Individuelle an die Liegenschaften angepasste Energiespareziele (können z.B. Schimmel vorbeugen)
- Lernen Ihre Rolle im Wärmemarkt der Zukunft kennen
- Investitionsentscheidungen (Speicher, eigene Erzeuger)
Beitrag zum Klimaschutz
Der Anteil des Endenergiebedarfs für Raumwärme und Trinkwarmwasser
beträgt in deutschen Haushalten 80%. Für viele Menschen ist Energie
und insbesondere ihre meist unsichtbare Erscheinungsform „Wärme“
eine schwer greifbare Größe. Durch das jährliche
Abrechnungsintervall liegt zwischen dem aktuellen Wärmekonsum und
dem Feedback auf das Verbrauchsverhalten eine sehr lange Zeitspanne.
Eine Incentivierung war aus diesem Grund bislang kaum möglich.
Wärmenetze sind besonders geeignet
Für einen effiziente und wirtschaftlichen Betrieb von Wärmenetzen
ist das Mitwirken der Wärmekunden unerlässlich. Zahlreiche
effizienzsteigernde Maßnahmen können nicht ohne den Willen des
Wärmekunden umgesetzt werden. Bislang gab es kaum Möglichkeiten die
Wärmekunden für eine Optimierung der Sekundärseite zu bewegen. Durch
das Inkrafttreten der Heizkosten- (HeizkostV)- und Fernwärmeverordnung (FFVAV), ändern sich die Möglichkeiten mit den Wärmekunden zu
kommunizieren grundlegend. Zukünftig stehen Zählerdaten in zeitlich
hoher Auflösung zur Verfügung.
Notwendigkeit maßgeschneiderter Kommunikation
Studien zeigen, dass eine Verbrauchsreduktion nicht gelingt, wenn
Zählerdaten ausschließlich visualisiert werden. Erst die Kombination
aus individueller Energieberatung und Verbrauchsvisualisierung
reduziert den Bedarf maßgeblich. Mit Tilia kommen KI-Methoden zum
Einsatz, um eine für jeden Wärmeabnehmer individuelle
Verbraucherkommunikation sicherzustellen und somit den Wärmebedarf
der Haushalte deutlich zu reduzieren.
Projektdurchführung und Verwertung
Das Pilotprojekt wird durch große Stadtwerke, Immobilenunternehmen
und Contractoren von Nahwärmenetzen begleitet. Voraussetzung dafür
ist, dass Zählerdaten kontinuierlich und mindestens in einem
täglichen Intervall aufgezeichnet werden. Interessierte Wärmekunden
aus Modelquartieren erklären sich dazu bereit, ihre Energiedaten
anonymisiert zu teilen und Tilia zu testen. Wärmeversorger und
Immobilienunternehmen erhalten nach Projektabschluss die
Möglichkeit, die entwickelte KI-Anwendung in eigene Kundenportale
oder Mieter-Apps zu integrieren.